Auf der Suche nach Unterstützung und Entlastung in der Pflege kommen wir am Einsatz von Robotern nicht mehr vorbei. Das klingt erst einmal wie eine Utopie, die aber immer realer wird.
Der BKK Gesundheitsatlas 2018 untersuchte insbesondere den Gesundheitszustand und die Belastung von Beschäftigten im Gesundheitswesen und Altenpflege. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass auch an den Beschäftigten der demographische Wandel nicht vorbei geht, was bedeutet, dass das Pflegepersonal auch immer älter wird und körperliche und psychische Belastungen steigen.
Die Berufsgruppe der Altenpfleger steht an vierter Stelle der Berufsgruppen mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen in 2017. Auf Grund von psychischen Störungen führt die Berufsgruppe der Altenpfleger die Liste an erster Stelle an. Roboter können Pfleger nicht ersetzen, aber sie können ihnen helfen den Stress und körperliche Belastungen zu senken.
Pflege-, Assistenz- oder Serviceroboter helfen Getränke zu verteilen, Patienten umzubetten oder kleine Handreichungen zu erledigen. Im Rahmen einer Masterarbeit der Universität Basel wurde eine Studie bezüglich der Akzeptanz älterer Menschen gegenüber Pflegerobotern durchgeführt.
Voraussetzung ist eine einfache Bedienung der Systeme und deren Lernfähigkeit im Alltag. Jeden Tag können sich die Bedingungen für den Einsatz der Robotertechnik in der individuellen Assistenz ändern. Daher ist ein lernfähiges System mit Sprachsteuerung von Vorteil.
Die Akzeptanz der Robotertechnik bei älteren Personen ist sehr unterschiedlich und hängt sehr von der Einstellung und der Hilfsbedürftigkeit der Person ab. Je mehr Hilfe notwendig, desto eher wird die Hilfe durch den Roboter angenommen. Im Gegenzug ist die Skepsis beim Gesundheitsfachpersonal eher höher als bei nicht professionellen Nutzern. Die Skepsis ist meist durch die Befürchtung begründet, dass ein Gerät nicht zuverlässig arbeitet oder man in eine Abhängigkeit von Hilfsmitteln und Assistenzgeräten gelangt und somit an Kompetenz verliert.
Abschließend sind ethische Bedenken nicht geklärt „im Umgang mit der sozialen Etikette und Regeln für Telepräsenz, Verletzung der Privatsphäre und übermäßiger Gebrauch des Systems.“
Trotz vieler Bedenken wünschen sich viele eine Entlastung durch Roboter, z.B. als Assistent bei Dokumentationen, Handreichungen oder in der Therapie. Die Nutzung der Robotertechnik hängt ganz von den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer ab, aber auch von Regeln in der Interaktion von Maschine und Mensch.
Quelle: BKK Gesundheitsatlas 2017